Schmerzen in der Ferse:
Was bei Fersensporn hilft

Schmerzende Ferse, erfolglose Behandlung

Was hilft wirklich bei Fersensporn?

Sie ist ein wichtiger Teil unseres Fußes, ohne sie könnten wir weder Stehen, Gehen noch Laufen. Kaum jemand beachtet sie, bis sie sich durch Schmerzen deutlich zu erkennen gibt: die Ferse. Ob Alt oder Jung, sportlich oder nicht – viele Menschen kennen das Gefühl, wenn der Schuh rund um die Achillessehne und die Ferse drückt. Sobald der Fuß längere Zeit in den Schuhen steckt, wird jeder Tritt zur Qual. Bei anderen wiederum treten brennende Schmerzen beim Auftreten und Abrollen des Fußes auf – ganz egal ob mit oder ohne Schuhen. Oft schmerzt die Fußsohle auch dann noch, wenn die eigentliche Belastung schon wieder vorbei ist und der Körper schon längst zur Ruhe gekommen ist. Ist erst einmal ein bestimmter Leidensdruck erreicht, gehen die meisten mit ihren Beschwerden zum Arzt, der auch schnell eine Diagnose stellt: Fersensporn. Noch viel schneller sind Schmerztabletten und die üblichen Einlagen verordnet – die erhoffte Besserung bleibt aber dennoch oft aus! Zu kurz kommt nämlich die Suche nach den individuellen Ursachen.

Wie entsteht ein Fersensporn?

Fersensporn ist nicht gleich Fersensporn. Während die einen vor allem entlang der Achillessehne und der oberen Ferse Schmerzen verspüren (dorsaler bzw. oberer Fersensporn), schmerzt bei anderen die Fußsohle (plantarer bzw. unterer Fersensporn). Beide Arten von Fersensporn werden von zu viel Druck und Belastung auf Sehnen und Faszien verursacht, was zu kleinsten Verletzungen führt. Beim Reparaturprozess bilden sich Verkalkungen an den Sehnen und Faszien und es kommt zu Gewebeentzündungen – die eigentlichen Auslöser der Schmerzen.

Beim oberen Fersensporn verkalkt der Ansatz der Achillessehne. Es sieht so aus, als würde der Knochen in diesem Bereich wachsen und es entsteht ein kleiner Vorsprung. Das passiert, wenn etwa ein neuer Schuh zu stark auf die hintere Ferse drückt oder wenn eine sportliche Überlastung oder eine Verkürzung der Wadenmuskulatur vorliegen.

Beim unteren Fersensporn ist hingegen die Plantarfaszie betroffen, die sich von den Zehen bis in die Ferse durchzieht. Darum nennen Mediziner diese Art von Fersensporn häufig auch Plantarfasziitis. Besonders bei Plattfüßen, wo das Fußgewölbe zu stark abgeflacht ist, wird die Plantarfaszie so stark belastet, dass sich auch hier Verkalkungen bilden können. Aber auch eine Abnützung des unteren Sprunggelenks (Arthrose) kann die Plantarfaszie überstrapazieren.

WARUM HAT DIE BISHERIGE BEHANDLUNG KEINE WIRKUNG GEZEIGT?

Das Hauptproblem liegt darin, dass in vielen Fällen keine genaue Abklärung der zugrundeliegenden Ursachen erfolgt. Diese ist aber nötig, damit nicht die Symptome, sondern die Ursachen bekämpft werden können. Meistens werden in diesen Fällen Schmerztabletten oder Standardeinlagen wie Spreizfußeinlagen oder Locheinlagen verschrieben. Das kann aber zu einer unphysiologischen Abstützung des Fußes führen, was wiederum stärkere oder chronische Beschwerden und im schlimmsten Fall weitere Fehlstellungen verursachen kann.

Nur eine Behandlung, die auf die zugrundeliegenden Ursachen und die individuellen physiologischen Gegebenheiten des Patienten abgestimmt ist, bringen den gewünschten Erfolg. Als erster Schritt muss also eine genaue Analyse des Gangbildes, eine klinische Untersuchung, eine genaue Ultraschall- und Röntgendiagnostik und eine exakte Anamnese erfolgen. Denn eine einheitliche Patentlösung gibt es nicht, dafür sind unsere Körper zu unterschiedlich und die möglichen Ursachen zu vielfältig. Sind die Ursachen aber erst einmal ermittelt, kann die richtige Behandlung erfolgen. Dabei reicht in manchen Fällen schon eine konservative (also nicht-operative) Therapie, in anderen Fällen können allerdings nur mehr operative Eingriffe Abhilfe verschaffen.

KONSERVATIVE THERAPIEMASSNAHME

Je nach Ursache und physiologischen Gegebenheiten meiner Patienten und Patientinnen stelle ich ein individuelles Therapiekonzept zusammen. Zentraler Baustein dieses Konzeptes ist die Eigenbluttherapie, auch ACP-Therapie genannt. Sie hemmt Entzündungen, beschleunigt die Geweberegeneration und führt dadurch schnell zu einer ersten deutlichen Schmerzlinderung – und das ganz nebenwirkungsfrei. Diese Behandlungsmethode wird durch weitere individuell gewählte Behandlungsbausteine, wie Stoßwellen- und Ultraschalltherapie, Physiotherapie, eine geeignete entzündungshemmende Schmerztherapie und eine angepasste Einlagenversorgung, ergänzt.

OPERATIVE THERAPIEMASSNAHME

In vielen Fällen liegen Fehlstellungen, Sehnenrisse, chronische Entzündungen oder starke Kalkeinlagerungen vor, die mit einer konservativen Therapie nicht behandelt werden können. Die Kunst besteht darin, zum richtigen Zeitpunkt zu erkennen, dass eine konservative Therapie nicht mehr zielführend ist. Nur so kann eine Verlängerung des Leidensweges und unnötige Kosten vermieden werden. Aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen steht auch eine Vielzahl an Operationsmethoden zur Auswahl. Oft kann schon mit kleinen Eingriffen absolute Schmerzfreiheit erzielt werden.

Ein Beispiel eines solchen Eingriffs bei einem unteren Fersensporn, also einer Kalkeinlagerung an der Plantarfaszie, ist eine arthroskopische Operation. Dabei wird eine kleine Kamera in den betroffenen Bereich geführt, um das Ausmaß der Verkalkung und der Entzündung festzustellen. Anschließend wird der Sehnenansatz von der chronischen Entzündung befreit sowie der knöcherne Fersensporn abgetragen. Nach nur wenigen Tagen Schonung sind die Patienten schon wieder einsatzbereit und in den meisten Fällen vollkommen schmerzfrei.

Bei einem oberen Fersensporn, also einer Kalkeinlagerung am Achillessehnenansatz, ist der Einsatz einer sogenannten Speed Bridge äußerst erfolgsversprechend. Dabei wird die Kalkeinlagerung unter dem Achillessehnenansatz entfernt und die Sehne anschließend mit auflösbaren Ankern wieder am Knochen fixiert. Diese werden dann im Knochen integriert und die Achillessehne ist wieder auf natürliche Art und Weise befestigt. Schon nach rund 2 Wochen kann der Fuß wieder langsam belastet werden.

Bei angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen des Fußes kommen Umstellungsosteotomien und Sehnenverlagerungen in Frage, um die Schmerzen dauerhaft zu beheben.

Gerne berate ich Sie in meiner Ordination über die für Sie am besten passende Behandlungsmethode!

zurück zum Blog